13. Oktober 2022

Strom im Garten – Erdkabel richtig verlegen

Sei es für die Gartenbeleuchtung, das automatisch betriebene Eingangstor oder die Teichpumpe. Auch in unserem Garten brauchen wir Strom. Während wir uns noch bei Gartengeräten (wie zum Beispiel Rasenmäher, Heckenschere oder Häcksler) mit einem Verlängerungskabel behelfen können, geht das beispielsweise bei unserer Terrassen- und Gartenbeleuchtung nicht ganz so einfach. Da ist dann die Verlegung eines Erdkabels eine gute Lösung, sodass wir auch im Außenbereich auf eine Stromversorgung nicht verzichten müssen. Jedoch sollte hier einiges beachtet werden und das erfahren Sie in diesem Beitrag.

Wann macht es Sinn, ein Erdkabel im Garten zu verlegen?

Grundsätzlich wird ein Stromanschluss auf dem Grundstück nur dann wirklich benötigt, wenn dauerhaft Geräte an das Stromnetz angeschlossen werden sollen. Das kann die Außenbeleuchtung sein, der elektrische Mähroboter, feststehende Energiesäulen oder die elektrische Pumpe für einen Teich. Und auch wenn Sie beispielsweise das Gartenhaus mit Strom versorgen möchten. In diesen Fällen lohnt es sich, ein oder mehrere Erdkabel zu verlegen.

Erdkabel wurden speziell für den Einsatz im Freien entwickelt. Mit einer strapazierfähigen PVC-Ummantelung hält es Feuchtigkeit sowie Nässe stand und sind besonders robust und stark isoliert. 

Und für eine dauerhaft zuverlässige und vor allem sichere Versorgung empfiehlt es sich, die Erdkabel unter der Erde im Garten zu verlegen. Der Aufwand lohnt sich, denn gerade bei Elektroinstallationen sollten der Schutz und die Sicherheit immer an erster Stelle stehen.

Wie tief unter der Erde muss das Kabel verlegt werden?

Damit das Erdkabel nicht unnötig durch Witterungsbedingungen strapaziert wird, wie beispielsweise Frost, sollte es ausreichend tief verlegt werden. Hierzu legen die VDE-Vorschriften für eine professionelle Kabelverlegung fest, dass die Erdkabel mindestens 60 cm tief im Erdreich zu verlegen sind. Bei stark benutzten Wegen oder unter Einfahrten sollte das Erdkabel in einer Tiefe von rund 80 cm verlegt werden.

Und die Erklärung hierfür ist recht einfach, denn in rund 60 cm Tiefe beginnt der frostfreie Bereich im Gartenboden. Falls Wasser in die Isolierung der Kabel (in sogenannten Mikrorissen) eindringen sollte, wird es in dieser Tiefe nicht gefrieren und die Isolierung angreifen. Ebenfalls liegen die Kabel in dieser Tiefe spatensicher und unterliegen keiner mechanischen Belastung durch Begehen oder Befahren des Grundstücks.

Welche Kabelart ist die richtige?

Alle anderen Erdkabeltypen eignen sich nicht für die Verlegung im Außenbereich. Zusätzlich zu dieser Typenbezeichnung gibt es noch weitere Angaben wie beispielsweise 3 x 1,5. Diese gibt an, dass das Kabel drei Adern hat und einen Querschnitt von 1,5 mm². Für die meisten Anwendungen sind dreiadrige Leitungen ausreichend. Falls zukünftig noch weitere Geräte an das Stromnetz im Garten angeschlossen werden sollte, dann bieten fünfadrige Leitungen mehr Spielraum.

Daher ist es ratsam, schon während der Planung festzulegen, welche Geräte und Leuchten in Ihrem Garten fest an das Stromnetz angeschlossen werden sollen. Dabei können Sie auch schon zukünftige Erweiterungen berücksichtigen, falls Neuanschaffungen anstehen sollten. Im Anschluss wird Ihnen ein Fachmann aus dem Elektrohandwerk genau berechnen, welche Art von Kabeln und Anschlüssen für Ihr Projekt „Strom im Garten verlegen“ benötigt werden.

Warum muss ich auf spezielle Schutzarten im Garten achten?

Ebenso wie in Feuchträumen müssen auch im Garten alle Kabel, Bauteile, Anschlüsse und Geräte mindestens der Schutzart IP 44 entsprechen. Dabei legt die Schutzart durch eine eindeutige und genormte Nummerierung fest, in welchen Umgebungen und unter welchen Bedingungen elektrische Betriebsmittel eingesetzt werden können.

Mit der Schutzart IP 44 besteht grundsätzlich ein Wasserschutz. Auf Nummer sicher gehen Sie jedoch, wenn Sie einen höheren IP-Schutz wählen. Denn je höher die Zahl hinter der Abkürzung IP ist, desto geschützter, sicherer und langlebiger ist die Strominstallation im Garten. 

Welche Vorteile haben Leerrohre für das Verlegen von Kabeln?

Im Grunde genommen sind Leerrohre, genau wie ihr Name schon verrät, leere Rohre durch die Kabel gezogen werden. In der Regel handelt es sich um flexible Kunststoffrohre aus PVC. Aber je nachdem, welche Eigenschaften das Leerrohr haben sollte, werden auch andere Materialien verwendet. Und für das Projekt „Strom im Garten verlegen“ bietet der Einsatz von Leerrohren einige Vorteile.

  • Mehr Flexibilität

Ist das Leerrohr einmal verlegt, können die Erdkabel einfach und schnell nachträglich ausgewechselt werden.

  • Erweiterbarkeit

Falls mit der Zeit ein Erdkabel nicht mehr reichen sollte, können problemlos weitere hinzugefügt werden.

  • Mehr Schutz

Das Leerrohr bietet einen zusätzlichen Schutz vor Witterung, Wurzeln sowie Nagetieren. Und falls das Erdreich nachsacken sollte, bietet das Leerrohr Stabilität.

Für das Einziehen des Kabels in das Leerrohr wird lediglich eine Einziehspirale benötigt, damit die Arbeit schnell von der Hand geht.

Was ist bei der Verlegung von Erdkabeln zu beachten?

Nachdem Sie die Planung abgeschlossen und einen Verlegeplan erstellt haben, kann es also mit Ihrem Projekt „Strom im Garten verlegen“ losgehen. Hier sind die einzelnen Schritte kurz zusammengefasst:

#1 Schritt – Graben ausheben

Der Graben wird ausgehoben. Rechnen Sie immer zu der geplanten Verlegetiefe (mindestens 60 cm) noch zusätzliche 10 Zentimeter dazu.

#2 Schritt – Sandschicht auftragen

Die zusätzlich ausgehobenen 10 Zentimeter werden nun mit Sand aufgefüllt.

#3 Schritt – Leerrohre/Erdkabel verlegen

Dann werden die Leerrohre oder die Erdkabel auf die Sandschicht gelegt.

#4 Schritt - Sandschicht auftragen

Nun wird erneut eine weitere Schicht von rund 10 Zentimetern Sand aufgebracht.

#5 Schritt – Kabelhaube setzen

Zum Schutz kann eine Abdeckhaube verwendet werden. Diese wird zusätzlich auf die oberste Sandschicht gelegt.

#6 Schritt – Warnband legen

Abschließend wird noch ein Warnband (Trassenband) über die Kabelhaube gelegt, sodass bei zukünftigen Gartenarbeiten klar erkennbar ist, dass hier Kabel verlegt sind.

#7 Schritt – Graben auffüllen

Jetzt wird die ausgehobene Erde wieder in den Graben eingefüllt und gut festgetreten.

#8 Schritt – Kabel ziehen

Falls Leerrohre zum Einsatz gekommen sind, können nun die Erdkabel einfach mit einer Einziehspirale in die Leerrohre gezogen werden.

Um eine unsachgemäße Verlegung zu vermeiden, wenden Sie sich am besten an einen Elektrofachhandwerker vor Ort. Er kennt als Fachmann die jeweils vorgeschriebenen Anforderungen und gesetzlichen Maßgaben. Ihr Elektriker kann Ihnen auch bereits bei der Planung unterstützend zur Seite stehen, da ein Fachbetrieb genau die Vorgaben kennt, die es in Ihrem persönlichen Vorhaben zu beachten gilt.

Sicherheit geht vor – besser einen Experten beauftragen

Sind die Kabel einmal verlegt, dann müssen sie angeschlossen werden. Dabei ist zu beachten, dass die Elektroinstallation im Außenbereich in einem eigenen Stromkreis gelegt wird. Damit wird das Erdkabel in die Elektroverteilung des Hauses mit einem eigenen LS-Automaten und einem separaten FI-Schalter angeschlossen. Und auch hier sind grundsätzlich sämtliche Vorschriften und Schutzmaßnahmen einzuhalten.

Wie wir schon in unserem Beitrag „DIY-Trend: Darf man eine Elektroinstallation selbst machen?“ ausführlich geklärt haben, gibt es in der Tat einige Arbeiten, die auch ein Nicht-Fachmann durchführen darf. Jedoch können unsachgemäße Arbeiten an der Elektroinstallation schwerwiegende Folgen haben.

Daher ist es ratsam und gesetzeskonform, die Kompetenz eines Elektrofachhandwerkers zu nutzen. In der folgenden interaktiven Fachhandwerkersuche finden Sie spezialisierte Elektrofachbetriebe direkt in Ihrer Nähe.

Und für Elektrofachbetriebe stehen wir gern als Großhandelspartner und Full Service-Dienstleister zur Verfügung. Mit einem umfassenden Angebot von über 300.000 Produkten namhafter Hersteller finden Sie in unserem WEBShop alles, was für eine hochwertige sowie professionelle Elektroinstallation benötigt wird.

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