27. Oktober 2022

Kabel isolieren – so geht’s richtig

Sobald Sie eine Beschädigung an einem flexiblen Kabel feststellen, sollten Sie es sofort aus der Steckdose entfernen. Denn solange das defekte Kabel unter Spannung steht, kann das Berühren der beschädigten Isolierung und den freiliegenden Adern Verbrennungen und Verletzungen mit sich führen. Insbesondere für Kinder und Haustiere, die sich der Gefahr nicht bewusst sind, stellen schadhafte Kabel eine Gefahr dar.

Je nachdem wie stark das Kabel beschädigt ist, sollte in Erwägung gezogen werden, es komplett auszutauschen. Denn die Reparatur von flexiblen Anschlusskabeln oder Verlängerungskabeln durch einen Laien kann im Schadensfall rechtliche Konsequenzen haben. Entsteht ein Schaden durch eine fehlerhafte Reparatur des Kabels, zahlt die Versicherung nicht und er haftet für Schäden jeglicher Art persönlich.

Jedoch gibt es kleine Beschädigungen und Verschleißerscheinungen an Kabeln, die selbst behoben werden können. Dabei sollten immer die angemessenen Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden, egal um welche Art der Beschädigung es sich handelt. In jedem Fall muss das Kabel spannungsfrei sein. Dafür wird es vom Stromnetz getrennt und von der Steckdose genommen. Dann kann es mit der Reparatur losgehen. Wichtig dabei ist, die Kabel richtig zu isolieren und wir erklären, wie es genau funktioniert.

Kabelbruch finden und isolieren

Ein Kabelbruch muss nicht immer offensichtlich sein. Bei einem durchtrennten Kabel, Quetschmarken oder offenen Bruch lässt sich die defekte Stelle sofort erkennen. 

Hierfür ziehen Sie das Kabel langsam durch die Hand und biegen es zwischen Daumen und Zeigefinger.

Sobald Unebenheiten zu spüren sind, können diese auf einen Kabelbruch hindeuten.

Falls dennoch Zweifel bestehen sollten, kann das Kabel mit unbeschädigtem Mantel an die Steckdose angeschlossen und vorsichtig bewegt werden. Sobald die betroffene Stelle, die zuvor ertastet wurde, bewegt wird und sich dann der Wackelkontakt am Endgerät einstellt, liegt hier der Defekt.

Das beschädigte Kabel richtig reparieren

Für die Reparatur eines Kabelbruchs reicht Isolierband nicht aus, da die defekte Stelle entfernt werden muss. Dafür und für die weiteren Reparaturschritte verwenden Elektriker die folgenden Materialien und Werkzeuge:

  • Teppichmesser oder Seitenschneider
  • Abisolierzange
  • Crimpzange
  • Quetsch-Steckverbinder
  • Schrumpfschlauch oder Isolierband

Sobald alle Materialien und Werkzeuge bereitliegen, wird sichergestellt, dass das Kabel nicht mehr an das Stromnetz angeschlossen und spannungsfrei ist. Danach werden für eine professionelle Reparatur die folgenden Reparaturschritte durchgeführt:

#1 Schritt – Defektes Kabelstück entfernen

Zunächst wird die defekte Stelle des Kabels mit dem Seitenschneider herausgeschnitten.

#2 Schritt – Kabel abisolieren

Dann wird an beiden Enden die Ummantelung des Kabels vorsichtig mit der Abisolierzange abisoliert, sodass die einzelnen Adern frei liegen. Achten Sie darauf, die Isolierung der Adern dabei nicht zu verletzen.

#3 Schritt – Adern abisolieren

Nun müssen auch die Adern an den Enden mit der Abisolierzange abisoliert werden. Dabei dürfen die Kupferleiter nicht beschädigt werden.

#4 Schritt – Adern crimpen und verbinden

Die freiliegenden Kupferdrahtenden werden nun an den jeweiligen Enden mit Rundstecker und Steckhülsen versehen. Diese Quetsch-Steckverbinder werden mit der Crimpzange an allen Adern des Kabels festgedrückt.

#5 Schritt – Adern verbinden

Der Schrumpfschlauch kann nun auf das Kabel aufgezogen werden. Danach werden die Aderenden der beiden Kabelenden miteinander verbunden. Orientieren Sie sich dabei an der Farbe der Ummantelung.

#6 Schritt – Offene Verbindung isolieren

Der Schrumpfschlauch wird jetzt über die offene Verbindungsstelle gezogen und unter Erwärmung zieht er sich über der Stelle zusammen. Hierfür wird ein Heißluftstrom genutzt. Alternativ kann entsprechendes Elektroisolierband verwendet werden.

Was ist beim Kabel isolieren wichtig?

In jedem Fall sollte die Elektrosicherheit an erster Stelle stehen und professionell durch einen Fachmann durchgeführt werden. Wie wir schon in unserem Beitrag „DIY-Trend: Darf man eine Elektroinstallation selbst machen?“ ausführlich geklärt haben, gibt es in der Tat einige Arbeiten, die auch ein Nicht-Fachmann durchführen darf. Diese sollten sorgfältig mit einem Fachhandwerker abgesprochen sein, der die Arbeiten begleitet und abnimmt. Denn unsachgemäße Arbeiten an der Elektroinstallation können schwerwiegende Folgen haben.

Nutzen Sie für Reparaturen die Unterstützung eines Elektrofachhandwerkers. In der folgenden interaktiven Fachhandwerkersuche finden Sie spezialisierte Elektrofachbetriebe direkt in Ihrer Nähe.

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